
Produzieren wir schneller, kann die Firma schneller mehr verkaufen und macht somit mehr Gewinn. Doch ich verdiene immer das Selbe, ganz egal ob ich zehn oder zwanzig Aufträge die Woche abarbeite. Das Plus sehen andere auf ihrem Konto!
Es ist als wäre man ein Affe, der die Aufgabe hat "Zauberwürfel" zu lösen. Er muss zehn Würfel in seiner Arbeitszeit von 6:00 - 16:00 Uhr lösen, dann darf er nach Hause - bis es am nächsten Tag von vorne los geht. Wenn der Affe sich denkt "Wenn ich die zehn Würfel in der Zeit von 6:00 - 12:00 Uhr schaffe, kann ich früher gehen. Und dann bekommt er um 12:00 Uhr einfach nochmal zehn Würfel hingestellt. Am nächsten Tag stehen von Anfang an zwanzig Würfel an seinem Platz, die es gilt zu lösen. Gute Leistung und hohes Tempo werden mit mehr Arbeit "belohnt".
Ersetzt man den Affen durch einen normalen Arbeiter in der Industrie und die Würfel durch x-beliebge Sachen, hat man den Arbeitsalltag von vielen Menschen in Produktionsfirmen.
Wie kann man sich mit diesem System zufrieden geben und einfach Tag für Tag weiter machen? Irgendwann hat man das Maximum erreicht, an dem einfach nicht mehr geht. Dann kann man sich mit Glück noch vom Chef (dem die Euros schon aus den Taschen hängen) anhören, dass sie keine Leistungssteigerung mehr wahrnehmen und das so nicht weiter gehen kann (mir persönlich schon so ergangen). Wer befürwortet solch einen Führungsstil, oder gibt sich still damit zufrieden und versucht nicht etwas daran zu ändern? Oder stellt sich die Frage "das kann doch nicht der Sinn meines Lebens sein?". Man sieht nur die wirtschaftlich gut dastehende Firma ohne zu hinterfragen, wer eigentlich dafür verantwortlich ist, dass eben diese Firma so gut läuft. Klar ist gutes Führungspersonal wichtig, aber die Posten die der Firma das Geld verdienen sind die, die in vielen Fällen nicht einmal dafür gelobt werden, dass sie gute Leistung zeigen, viel mehr das Gegenteil. Und warum macht man trotzdem weiter? Weil einem das Aussteigen aus dem System "mach deinen Job und renn im Hamsterrad" teilweise sehr schwer gemacht wird.
Das ist meine Sicht der Dinge, durch eigene Erfahrungen geprägt. Klar gibt es wie oben erwähnt auch Firmen, die es anders handhaben und auch Menschen in Führungspositionen, denen gute Arbeit auffällt und dies zu würdigen wissen. Vielleicht habe ich mich auch zu sehr zum "Freigeist" entwickelt um ein Leben, vertraglich an eine Firma gebunden, zu akzeptieren. Meine Zukunft sehe ich auf jedenfall anders.
"Gehe nicht, wohin der Weg führen mag, sondern dorthin, wo kein Weg ist, und hinterlasse eine Spur." - Jean Paul
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